TuS-Stockschützen pflastern sich die Zukunft

Pflaster statt Asphalt – Stromkostendebatte um öffentliche Eisfläche – Jugendarbeit forciert

Eine zukunftsweisende Entscheidung trafen die Stockschützen des TuS Alztal Garching bei ihrer Frühjahrsversammlung. Der bisherige, schon in die Jahre gekommene Asphaltbelag der Stockschützenhalle am Mühlbach wird durch Pflaster ersetzt. Heftig diskutiert wurde die gemeindliche Ablehnung der gesamten Stromkostenübernahme für die öffentlich zur Verfügung gestellte und unentgeltlich aufgegossene Eisfläche in den Alzauen. Zusammen wollen sich Claudia Wimmer und Helmut Meisl zukünftig intensiv um die Jugendarbeit kümmern.

 

Stocksport-Abteilungsleiter Hans Schwoshuber blickte kurz auf die sportliche Situation der abgelaufenen Wintersaison zurück. Während die 1. und 2. Herrenmannschaften in die Oberliga bzw. Kreisoberliga absteigen mussten konnte die Dritte die Kreisliga halten. Die Damen verpassten mit dem vierten Platz knapp den dritten Aufstieg in Folge und damit den Durchmarsch in die Bayernliga. Für die Ortsmeisterschaft stand mit 22 Mannschaften eine Rekordbeteiligung auf dem Papier. Leider musste diese wegen des Tauwetters abgesagt werden. Möglicherweise wird sie im Sommer nachgeholt.

Bereits am 6. Dezember 2010 konnte auf der Eisfläche in den Alzauen Eisstockschießen durchgeführt werden. Nur wenige Tage später stand die von den Stockschützen selbstlos in zahlreichen Nachtschichten aufgegossene große Eisfläche für die Eishockeyspieler und Schlittschuhläufer bestens präpariert zur Verfügung. Große Enttäuschung und eine heftige Diskussion kam auf, als Schwoshuber berichtete, dass die Gemeinde nur 200 EURO der gesamten Stromkosten des Winterbetriebes übernimmt. „Wir machen alles umsonst“ und „Nicht nur der Publikumsverkehr, sondern auch die Schulen nutzen die Eisfläche“ waren Wortmeldung die das Unverständnis der engagierten Stockschützen dokumentierten. Diesbezüglich und auch hinsichtlich der Benzinkosten für den Traktor versprach der Abteilungsleiter „noch mal intensiv nachzuhacken“.

Schwoshuber bedankte sich bei Max Schmid für das in Eigenregie und kostenlos gebaute Eisaufraugerät. Da die Brauerei die Bier- und Getränkepreise vor Kurzem erhöht hat wurde eine moderate Anpassung einstimmig beschlossen. Im Sommer zielen drei Mannschaften auf die Daube. Max Schmid wird zunächst für die Sommersaison in die Erste aufrücken.

Ausführlich wurde der Punkt „Erneuerung der Stocksportbahnen“ besprochen und diskutiert. Das ins Auge gefasste Pflaster wäre das Gleiche wie in Feichten und Lampoding. Auch die Damen kommen mit diesem, strengeren Belag zurecht. Pflaster kommt dem Eis am Nächsten und ist meisterschaftstauglich. Mit Pflaster wird man auch wieder wettbewerbsfähiger, denn der derzeitige Asphalt „geht vielen Mannschaften zu leicht“. Auch ist ein neuer Belag wieder zusätzlicher Trainingsansporn. Die längste Diskussion wurde zum Unterbau geführt. Ob auf das bestehende Dachprofil gepflastert wird oder Abfräsen sinnvoller ist wurde sachlich und ausführlich besprochen. Am Ende einigte man sich darauf, dass die Pflasterung auf das bestehende Dachprofil favorisiert wird. Die einzig angesprochene Alternative „Schlemmen“ kostet auch über 2000 EURO. Entscheidender Vorteil des Pflasters ist die Langlebigkeit, die mit bis zu 30 Jahren angesetzt wird. Die Material- und Transportkosten für Pflaster sind mit etwa 5800 EURO anberaumt. Im Gegensatz zum Material könnte beim Transport mit entsprechender Unterstützung noch einiges eingespart werden. Dank der geschaffenen Rücklagen – in diesem Zusammenhang bedankte sich Abteilungsleiter Schwoshuber ausdrücklich noch mal bei dem langjährigen Kassier Karl Reisner für dessen hervorragende Arbeit – könnte die Maßnahme schuldenfrei über die Bühne gehen. Manfred Brummer aus Wald würde die Pflasterarbeiten federführend leiten. Nachdem alle Punkte konstruktiv abgehandelt waren wurde mit einer Enthaltung für Pflasterung der Stocksportbahnen gestimmt. Aufgrund des Abstimmungsergebnisses und da das vorliegende Angebot nur noch bis Ende März Gültigkeit hat wurde die umgehende Auftragserteilung ebenfalls beschlossen. Mit der Maßnahme soll sofort nach dem Turnier der Walder Vereine am 9. April begonnen werden.

TuS-Vorstand Anton Bläsius stellte für die Pflasterung einen Zuschuss des Sportvereins in Aussicht. Auch hinsichtlich der Stromkostenübernahme versprach Bläsius „eine Lösung zu suchen“. Weiterhin berichtete er über die kürzlich stattgefundene Ausschusssitzung. Aufgrund der finanziell angespannten Situation des Hauptvereins werden vorerst für die kommenden zwölf Monate keine Startgelder (auch für Meisterschaften) mehr übernommen. Dies gilt für alle Abteilungen und deren Mitglieder über 18 Jahren. Bei den Stockschützen handelt es sich diesbezüglich um einen Betrag zwischen 500 und 700 EURO. Kurz wurde diskutiert, ob man, wie bereits vor einigen Jahren, wieder 5 EURO Eigenbeteiligung pro Schützen festlegen soll. Die Abteilung entschied sich aber einstimmig dafür, dies vorerst noch auszusetzen.

Pressewart Helmut Meisl „tat der Abstieg der Ersten weh“. Er bat die Athleten wieder mehr Gemeinschaftssinn und Zusammenhalt an den Tag zu legen. Auch die wenig attraktive Jugendarbeit macht dem Vollblut-Stockschützen Sorge. „Außer der Ferienprogrammaktion wird zu wenig gemacht und geboten“. Zusammen wollen die engagierte stellvertretende Abteilungsleiterin Claudia Wimmer und Helmut Meisl die Jugendarbeit wieder forcieren. Auf die Erfahrung Meisl’s, der auch als Vater der jungen 1. Mannschaft gilt, soll nach Meinung der gesamten Abteilung wieder vermehrt zurückgegriffen werden.