Alte Kampfkunst lebendig erhalten

Zweitägiges Seminar der TuS-Fechtabteilung ? Training überlieferter Techniken

Die Abteilung Historisches Fechten des TuS Alztal, zugleich einer von sieben Standorten des wegbereitenden Vereins "Ochs – historische Kampfkünste", hat in der Dreifachhalle ein Seminar für historische Kampfkünste durchgeführt. 25 Teilnehmer aus ganz Süddeutschland und Österreich hatten dazu gemeldet. Gewidmet war die Veranstaltung dem kürzlich verstorbenen und schmerzlich vermissten TuS-Vorstand Anton Bläsius, mit dessen tatkräftiger Unterstützung die Abteilung 2007 von Johannes Schmitzer und Christof Wörösch gegründet worden ist.

?Alex Kiermayer behandelte das exotische "Bartitsu". Dieses Kampf- und Selbstverteidigungssystem wurde von dem Briten Edward William Barton-Wright (1860-1951) entwickelt. Es beinhaltet Elemente des Jiu Jitsu, des schweizerischen Schwingens, des Boxens, des Savate (französisches Boxen) und des Stockfechtens, bei dem der Gehstock als Waffe eingesetzt wurde. Bekannt wurde der Kampfstil vor allem durch die Romanfigur Sherlock Holmes, die diesen bei der Verbrecherjagd anwandte. Wolfgang Gerleigner, Trainer der Historischen Fechtabteilung des TuS, ging auf Ring- und Dolchkampftechniken nach dem grundlegenden Werk der italienischen Fechtschule ein. Trainiert wurden aber auch grundlegende Techniken mit dem deutschen Langschwert.

?Am zweiten Seminartag stand ein freies Turnier in den verschiedensten Waffengattungen wie Dolch, Messer, Langschwert, Langstock und Mordaxt auf dem Programm. Hierbei hält ein Schiedsrichter den Duellanten "die Stange", das heißt, er trennt die Kämpfer bei Verletzungsgefahr mittels eines langen Holzstocks und nimmt die Trefferwertung vor. Nach dem Turnier wurde vor der Halle unter fachkundiger Anleitung von Wolfgang Gerleigner die Stich- und Schnittwirkung verschiedenster scharfer Waffen an Reisstrohmatten, wassergefüllten Kunststoffflaschen u. ä. getestet. Dabei fanden sich auch mehrere Passanten als Zuschauer des Spektakels ein.