Trotz Anlaufschwierigkeiten: Garching schafft Sprung in Liga 2

Eisstockschützen vom TuS werden Bayernliga-Meister – Unterneukirchen muss um Klassenerhalt noch bangen – Mehring und Halsbach steigen ab

Gerade noch das Ruder herumgerissen haben Max Schmid (von links), Tobias Lex, Klaus Meisl, Gerd Meisl und Manfred Brummer vom TuS Garching. Als Meister der Eisstock-Bayernliga Süd steigen sie in die 2. Bundesliga auf.

Drei der vier Aufsteiger in die 2.Eisstock-Bundesliga Süd hatten nach der Qualifikationsrunde in der Bayernliga Süd noch keinen Aufstiegsplatz inne. Erst über die nervenaufreibenden Bahnenspiele kamen der TuS Garching, SV Kay, EC Marienstein und vor allem Senkrechtstarter SV Schechen in Feierlaune.

"Da haben wir das Ruder gerade noch herumgerissen", lautete die treffliche Analyse von Klaus Meisl, dem Mannschaftsführer der Garchinger. Als Vorrundensieger mit 24:4 Punkten bei der Rückrunde in Buchloe gestartet, hatten die Alztaler beim zweiten Teil der Qualifikation zunächst äußerst wackeligen Boden unter den Füßen. Nach enttäuschenden 10:16 Punkten belegten sie am Ende der Quali mit 34:20 nur den 6. Platz. Doch dann besannen sich Tobias Lex, Manfred Brummer, Max Schmid sowie Gerd und Klaus Meisl ihrer Tugenden und kämpften sich über die sechs Bahnenspiele ins Finale. Dieses wurde souverän mit 41:13 gegen den SV Kay gewonnen.

Auch Garchings Endspielgegner wusste sich in der entscheidenden Phase zu steigern, denn Kay arbeitete sich von Quali-Platz 7 noch nach oben. Wesentlich extremer war der Raketenstart des SV Schechen. Das Team um Peter Rottmoser junior und senior brachte das Kunststück fertig, sich vom aussichtlosen 16. Platz bis zum Aufstiegsrang 3 nach vorne zu schießen. Im Platzierungsspiel konnte auch der EC Marienstein den Schechener Höhenflug nicht stoppen und verlor klar mit 19:45. Ungeachtet dessen schaffte der Liganeuling als vierte und letzte Moarschaft ebenfalls den Aufstieg.

Während Garching, Kay und Schechen von den Bahnenspielen entzückt sein dürften, wird der SV Linde Tacherting mit dem Auf-Ab-Modus ganz schön hadern. Christian Hofer und Kollegen spielten mit nur vier Minuspunkten die beste zweite Qualifikationshälfte aller 28 Teams. Mit beachtlichen 41:13 Punkten und einem Vorsprung von deren fünf auf Marienstein als Führender in die Bahnenspiele gestartet, belegten die Tachertinger am Ende den enttäuschenden 10.Platz. Ähnlich erging es Absteiger TSV Taufkirchen der von Quali-Platz 4 auf Rang 15 durchgereicht wurde. Auch Taufkirchens Abstiegskollegen EC Haslangkreit (11.), TSV Kühbach II (13.), DJK-SG Ramsau (14.), EC Surheim II (18.) und SV Unterneukirchen (21.) blieb die sofortige Rückkehr in die Zweitklassigkeit verwehrt.

Dem SVU droht nach BEV-Spielordnung, die neun Aufsteiger aus der Bezirksoberliga vorsieht, sogar der nächste Fall. Bedingt durch den gleitenden Abstieg aus den übergeordneten Ligen könnte sich der SVU möglicherweise aber gerettet haben. Abteilungsleiter Peter Aicher ist der Auffassung, dass Rang21 gerade noch zum Ligaverbleib reichen müsste. Seine These: Von den acht Absteigern aus der 2. Bundesliga kommen dieses Jahr nur zwei aus dem Bereich der Bayernliga Süd. Für die Bayernliga Süd ergeben sich somit sieben Absteiger (vier Aufsteiger in die 2. Bundesliga, zwei Absteiger aus der 2. Bundesliga, sieben Aufsteiger aus den Bezirksoberligen).

Der Klassenerhalt wäre umso erfreulicher, hatte Unterneukirchen in Buchloe doch mit einem Handicap zu kämpfen. Stammspieler und Stratege Georg Schuhbeck verletzte sich im Dezember so schwer, dass er zur Rückrunde nicht mehr fit wurde. Die Verantwortlichen mussten handeln, überredeten Josef Hartsperger auszuhelfen und beantragten kurz vor Weihnachten einen Spielerpass. Der Unternehmer war am zweiten Tag wesentlich an der Leistungssteigerung beteiligt und zeigte dabei mit Josef Kummerer, Richard Oberauer sowie Erwin und Herbert Thiel auch ein beachtliches Nervenkostüm. Denn die letzten drei Spiele mussten gewonnen werden, um die Chance auf den Klassenerhalt zu wahren. Entscheidend könnte das Duell um Platz 21 gegen ESC Rattenbach II gewesen sein, bei dem man nach einem 15:13-Sieg im ersten Spiel im zweiten mit Ach und Krach ein 15:15 erreichte und mit 30:28 glücklich gewann. Sollte sich der Ligaverbleib bestätigen, wäre die Saison für Abteilungsleiter Aicher eine "traumhafte Geschichte".

Der SV Mehring war den Bayernliga-Anforderungen nicht gewachsen und steigt gleich wieder ab. Der letztjährige Neuling wurde nur Vorletzter (27.) Auch für den SV Halsbach (23.) geht es eine Etage tiefer in die Bezirksoberliga.