Erfolgreiches Patenbitten des TUS Garching beim SVU

150 Leute beim Patenbitten des TuS beim SVU – Spiele, Scheitlknien und Verschwörung

Quelle: PresseService Albert Kamhuber

 

Mit Unterbrechung des gemeinsamen Essens und einer kurzen Pause zwischen der lustigen Spiel- und unterhaltsamen Scheitlknie-Runde musste der TuS Alztal Garching beim SVU fast dreieinhalb Stunden Bitten und Betteln um die Grün-Weißen als Paten für ihr 100-jähriges Jubiläum vom 18. bis 21. April 2024 zu gewinnen. Letztendlich waren die Grün-Weißen erst nach Zusage von 360 Litern Festbier, 60 Essen sowie einem gebührenfreien Kunstrasenspiel zur Übernahme der Patenschaft bereit.

Gekommen mit einem Bus und mehreren Fahrgemeinschaften zogen die Alztaler angeführt vom Taferlbuam Fabian Friedrich sowie Patenbraut Nina Bernhard und Trauermutter Anita Cindric pünktlich um 19 Uhr mit etwa 80 Personen in den Saal der Brauereigaststätte Leidmann. Dort wurde die imposante Schar an Bittstellern von knapp 70 SVUlern und der Thalhausner Blasmusik stimmungsvoll empfangen.

Die gemeinsame Begrüßung oblag Adi Hager und Toni Anwander. Garching wartete unter anderem mit Bürgermeister Maik Krieger, Alt-Bürgermeister Wolfgang Reichenwallner und Sportreferent Otto Halmbacher auf. Dem standen von Unterneukirchner Seite Bürgermeister Jochen Englmeier, Alt-Bürgermeister Georg Heindl gegenüber. Unter den Anwesenden war auch Festwirt Patrick Simml.

Damit den Garchingern klar wurde, mit wem sie es zu tun haben, stellten sich die vier SVU-Vorstände Wolfgang Hirn (Sport- und Geschäftsbetrieb), Adi Hager (Veranstaltungen), Michael Turtschan (Finanzen) und Wolfgang Gruber (Liegenschaften) kurz vor. Daraufhin kam es zum ersten Wortgefecht zwischen Anwander und Hager, bzw. Garching und Unterneukirchen. Auf „Wir haben 1600 Vereinsmitglieder, also fast so viele Einwohner wie ihr.“ bekam Anwander aber sofort die Retourkutschen, denn der SVU zählt aktuell über 1700 Sportler. Da die blau-weißen Fußballer derzeit eine Liga unter den grün-weißen kicken, bat Anwander um Aufstiegs-Unterstützung, damit es bald wieder zu den berühmtberüchtigten Lokalderbys kommt. Der Bitte kam man mit Hager, Fink und Emmerl gerne nach. Aber nicht SVU-Elite Andi, Simon und Moritz, sondern die AHler Sepp, Harry und Werner wurden transferiert und sofort mit blau-weißen Trikots ausgestattet.

Schlag auf Schlag ging es weiter. Mit Unterstützung von Harry Fink und Unterneukirchens Patenbraut Bettina Schweiger moderierte Adi Hager die erste Halbzeit mit einem Wettkampf zwischen den ehemaligen Erzrivalen. In sieben Spielen konnte Garching mit einem Sieg die Gesamtliterzahl um zehn senken. Bei einer Niederlage erhöhte sie sich um zehn.

Spiel 1 war Fußballjonglieren, wobei Maxi Hillgartner gegen Patrick Burger antrat und Unterneukirchen 1:0 in Führung brachte. Übers Tischtennisballjonglieren zwischen Felix Hirn und Tom Maier glich Garching aus. Als Otto und Carina Halmbacher beim Tennisvolley gegen Sepp und Margit Hager gewannen, lag Garching sogar 2:1 in Führung. Nach dem Schätzfragen-Duell der Patenbräute Bettina Schweiger und Nina Bernhard stand es 2:2. Mit einem Tennisball in einer Strumpfhose, diese übers Gesicht gestülpt, mussten Michael Turtschan und Sepp Pölz sechs mit Wasser gefüllte Falschen umstoßen. Hierbei war der blau-weiße Saftspezialist etwas schneller als der grün-weiße Banker. Als dann auch noch Bürgermeister Maik Krieger das Witzeduell gegen Jochen Englmeier gewann, lag Garching sogar 4:2 in Front. Übers Gurgeln eines Liedes zwischen Unterneukirchens mehrfacher Europameisterin Annalena Leitner und Garchings Trauermutter Anita Cindric konnte der SVU zumindest noch auf 3:4 verkürzen und verspielte somit nur zehn Liter.

Nach einer kurzen Pause sorgte Garching mit einer überraschenden Einlage für Stimmung. Fußball-Abteilungsleiter Drazen Cindric und Spieler Alex Grassl intonierten mit Trompete und Tenorhorn unter großem Applaus „Hänschen klein“. Falls Unterneukirchen spontan die Dar-bietung der beiden erst vor wenigen Wochen ihr Blasmusiktalent entdeckenden Garchinger toppen könnte, würde Vollblut-TuSler Cindric einen SVU-Fanschal und eine Saisonkarte kaufen und zusammen mit 20 blau-weißen Fußballern ein Heimspiel der Grün-Weißen supporten. In Person von Lena Kurz und Rainer „Bumpe“ Unterhuber gelang dies tatsächlich.

Mit unwahrscheinlich viel Humor, gespickt mit viel Selbstironie beiderseits, ging man danach zum traditionellen Scheitlknien über. Als erstes mussten Patenbraut Nina Bernhard und die Festausschussmitglieder Drazen Cindric, Thomas „Pille“ Linterer und Wolfgang Kiefer auf das von Wolfgang Gruber alles andere als freundschaftlich gefertigte Holzscheit. Daraufhin sah man die schmerzverzehrten Gesichter der Trauermutter Anita Cindric, von Fähnrich Toni Sichler sowie Robert Bernhard und Wolfgang Manglberger vom Festausschuss. Zu guter Letzt kamen TuS-Vorsitzender Franz Bernhard, Festleiter Peter Buchner und Bürgermeister Maik Krieger dran. Buchner und Krieger zogen aus gesundheitlichen Gründen die Joker Daniel Klassik und Otto Halmbacher. Da sich einige Bittsteller recht zierten wurden die Qualen zwar mit zwischenzeitlichen Schnapsrunden etwas gelindert, aber auch schmerzlich verlängert. Letztendlich sagten die Runden eins und zwei 100 bzw. 120 Liter Bier zu. Als in der dritten Partie die Entscheidungsträger gequält wurden, fiel Unterneukirchen noch ein, dass man sich am Festsonntag nicht nur flüssig ernähren kann. Dem lustigen Hin und Her folgte die Zusage von weiteren 140 Litern Bier und 60 Essen sowie einem kostenfreien Kunstrasenspiel. Doch war Adi Hager damit immer noch zufrieden. Er wollte sich noch rückversichern, dass die Unterneukirchner Feierbiester auch bei einem stimmungsgewaltigen Verein Paten machen.

Diesbezüglich hielt er Ausschau nach einem Musiker der den zähen Verhandlungen nun einen schmissigen Übergang zum gemütlichen Teil beschert. Überraschenderweise war in SVU-Kreisen bekannt, dass Fähnrich Toni Sichler bei einem Musiklehrer in Unterneukirchen seit geraumer Zeit das Ziachspielen lernt. Und schon war das perplexe Opfer gefunden. Als Sichler dann auch noch seine eigene, von seiner Frau Heidi hinter seinem Rücken gelieferte Ziach hingestellt bekam und zudem noch sein Lehrer Jürgen Schermann zur Unterstützung einmarschierte, war für den Walder die die Verschwörung perfekt.

Während des gesamten Patenbittens war spürbar, dass aus den teils feindlichen Rivalitäten der 60er- und 70er-Jahren mittlerweile eine innige Freundschaft entstanden ist. Diese wird beim Jubiläum im nächsten Jahr sicherlich noch weiter vertieft.